Kantate für Chor, Soli und Orchester
- für den Diozesan-Cäcilienverband Magdeburg
- uraufgeführt am 21.9.2019 in der Kathedrale St. Sebastian, Magdeburg
- erhältlich in der Edition Sonat (Ries & Erler)
- Probepartitur
Der Magdeburger Psalm ist als Auftragswerk für das 25-jährige Jubiläum des Bistums Magdeburg 2019 komponiert. Hierfür wurden Texte aus dem Buch der Psalmen zusammengestellt. Bei dieser Auswahl der Texte war es mir, ebenso wie bei deren Vertonung, ein Anliegen, ein vielseitiges Bild des Lobes Gottes zu zeichnen: laute und triumphale Chorpassagen wechseln sich mit leisen, intimen und nachdenklichen Momenten.
So beginnt das Stück mit einem Eingangschor aus Psalm 98 „Singet dem Herrn ein neues Lied“, unterstützt vom gesamten Orchester, bevor der Solo-Tenor (Nr.2) dieses Lob in einem Wechselspiel mit Oben und Hörnern fortführt.
Nach diesem jubelnden Beginn erinnert sich der Solo-Alt (Nr.3) an frühere, schwierigere Zeiten. „Wenn mein Geist in Ängsten ist“ ist eine Art Rezitativ: tremulierende Streicher legen einen Teppich für Bläsersoli, die sich aufbauen und schließlich den Alt kommentieren. Nach diesen nachdenklichen Momenten stellt die Nummer 4 gleichsam den Wendepunkt dar: man erinnert sich schwieriger Momente, die sich schließlich aber in eine bessere Zeit gewendet haben: changierende Terzen, Soli in den Holzbläsern, Klangflächen in den Streichern bilden die Kulisse für das Terzett aller drei Solisten. Eine Freude, die sich mit dem Chor in Nummer 5 Bahn bricht, der mit dem gesamten Orchester in den Jubel des Psalm 100 einstimmt: „Jauchzet dem Herrn“.In Nummer 6 führt der Sopran Solo diese Stimmung in eine intimere Form über: ein Zwiegespräch zwischen Holzbläsern und Sopran; die Streicher zupfen kleine Einwürfe; ein Satz, der sich verdichtet und in ein Forte ausbricht, bevor er wieder in der Musik des Anfangs mündet.
Abgeschlossen wird der Magdeburger Psalm durch die Nummer 7, die abermals mit dem vollen Orchester den Psalm 98 aus Nummer 1 fortsetzt: große Akkorde wechseln mit schnellen Girlanden in den Streichern, wechseln mit rhythmischen Passagen in den Bläsern. Die abschließende Nummer 8 – Halleluja – bringt kurz die Musik des ersten Anfangs: eine Coda, die einen Schlussstrich unter das gehörte setzt und den Magdeburger Psalm zum Abschluss führt. (aus dem Programmheft der Uraufführung)


Der Magdeburger Psalm
1. Chor
Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Er schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm. Der Herr lässt sein Heil verkündigen; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel. (Ps 98, 1-3a)
2. Tenor – Solo
Ich preise dich, Herr; denn du hast mich aus der Tiefe gezogen und lässest meine Feinde sich nicht über mich freuen. (Ps 30,2)
3. Alt – Solo
Wenn mein Geist in Ängsten ist, so kennst du doch meinen Pfad. Herr, zu dir schreie ich und sage: Du bist meine Zuversicht, mein Teil im Lande der Lebendigen. Führe mich aus dem Kerker, dass ich preise deinen Namen. (Ps 142, 4a.6.8a)
4. Sopran – / Alt – / Tenor – Terzett
Herr, mein Gott, da ich schrie zu dir, machtest du mich gesund. Lobsinget dem Herrn, ihr seine Heiligen, und preiset seinen heiligen Namen! (Ps 30,3.5)
5. Chor
Jauchzet dem Herrn, alle Welt! Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! (Ps 100,1.2)
6. Sopran – Solo
Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet, dass ich dir lobsinge und nicht stille werde. Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit. (Ps 30, 12-13)
7. Chor
Lobet den Herrn mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel! Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem Herrn, dem König! (Ps 98,5-6)
8. Chor
Halleluja!